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Geschichte

Das Grundlagenfach Geschichte wird in jedem Schuljahr bis zur Matura in zwei Lektionen – im Frühlingssemester der 1. Klasse und im Herbstsemester der 4. Klasse in drei Lektionen – pro Woche unterrichtet.

Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in ihrer politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Dimension soll begreifbar machen, dass die Welt, in der wir heute leben, durch Lebensformen und Handlungsweisen von Menschen in Interaktion miteinander und mit der Umwelt geformt und gegeschaffen worden ist. Dieses Verständnis für das «Gewordensein» der Welt eröffnet die Möglichkeit, sich in der Welt zu orientieren, sich selbst als Teil derselben zu begreifen und diese in Zukunft als Bürger/-in mitzugestalten und zu verändern.
Im Zentrum des Unterrichts steht die Zeit ab 1500 bis zur Gegenwart – ein Zeitraum also, in dem die globalen Interdependenzen zugenommen haben. Nebst der europäischen Geschichte stehen deshalb auch die Entwicklungen der aussereuropäischen Welt und die globalen Vernetzungen auf dem Lehrplan, ebenso wie die Geschichte der Schweiz in ihren europäischen und globalen Bezügen. Das Fach eröffnet verschiedene Zugänge zur Vergangenheit, zum Beispiel durch die politische Ereignisgeschichte, Wirtschafts-, Kultur-, Sozial- und Alltags-, Geschlechter- und Umweltgeschichte.

Der Geschichtsunterricht soll zum Aufbau eines eigenständigen, reflexiven und kritischen Geschichtsbewusstseins beitragen. Dieses beruht auf systematisch aufgebautem und mit fachspezifischen Methoden (Quellenkritik, Multiperspektivität etc.) erworbenem Wissen und zielt auf den Aufbau historischer Sach-, Urteils- und Orientierungskompetenz. Schüler/-innen sollen befähigt werden, unterschiedliche Erzählungen über die Vergangenheit analysieren, differenzieren, beurteilen und schliesslich eigene Geschichte(n) erzählen zu können.
In einer digitalisierten Welt erhalten die im Geschichtsunterricht erlernten quellenkritischen Kompetenzen einen besonderen Stellenwert, um sich in der digitalen Datenflut zu orientieren, Recherchen durchzuführen, Fake News und Verschwörungserzählungen zu erkennen und Tatsachen, Wertungen und Meinungen zu unterscheiden. Das Fach Geschichte trägt somit zu einem fundierten Meinungsbildungsprozess und zur Gesellschaftsreife bei.
Dasselbe Ziel wird auch in der Politischen Bildung resp. Staatskunde verfolgt: Diese Teilfächer stellen ebenfalls einen wichtigen Teil des Geschichtsunterrichts dar. Es geht dabei um die Grundlagen und Strukturen des schweizerischen Staates (polity), aber auch um die Auseinandersetzung über aktuelle Inhalte von Politik (policy & politics). Ausserdem soll durch die aktive Förderung der Teilhabe am politischen System auch auf der Ebene der Schule die politische Urteils- und Handlungsfähigkeit der Schüler/-innen gestärkt werden, z.B. im Rahmen von politischen Podien. Das zentrale Ziel politischer Bildung ist die Befähigung zum Handeln innerhalb der demokratisch-rechtsstaatlichen Grundordnung.

Ergänzungsfach Geschichte

Im Ergänzungsfach stehen die gleichen Ziele wie im Grundlagenfach im Zentrum; die zusätzlichen drei Lektionen pro Woche erlauben aber eine Vertiefung der Kompetenzen. Thematisch steht die Zeitgeschichte im Vordergrund und der Bezug zu den Herausforderungen und Problemlagen der Gegenwart. Ausserschulische Lernorte wie Museen, Denkmäler und Archive werden besucht und Gespräche mit Expert/-innen oder Zeitzeug/-innen ermöglicht.

Plichtwahlkurs Geschichte

Thematisch werden jeweils unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, wobei aber ähnlich wie im EF häufig Angebote zur Zeitgeschichte und zu gegenwärtigen Problemstellungen gemacht werden. In Bezug auf die Ziele und Methoden gilt, was oben bereits ausgeführt wurde.